Coaching als Jagd
Man kann so vieles coachen, aber wie findet man das „richtige“?
Endlich habe ich einen großen Schritt in meiner eigenen Entwicklung gemacht. Völlig überraschend, und in nur einer Coaching-Stunde.
Ich habe schon so viele, wertvolle Erfahrungen gemacht in Therapie und Coaching, so viel gelernt, und doch, mein zentrales Problem das mir bei so vielen Unternehmungen im Weg stand, niemand hat es gefunden, niemand hat mir dabei geholfen. Bis jetzt. Und nachdem das Thema angenommen wurde, war es dann ein kurzer, wenn auch schmerzhafter Prozess.
Und heute, drei Tage danch, fällt mir auf einmal auf, dass ich mich seit dem anders verhalte. Weniger Scheu vor menschen, kein getrieben-sein beim Arbeiten, sondern ruhig und effektiv vor mich hin werkeln, beides Themen, an denen ich schon so lange rumwerkele, ohne das ich bis jetzt einen deutlichen Fortschritt empfunden hatte.
Und wenn auch jetzt, während ich das schreibe, eine alte Verspannung in eine Verkrampfung übergeht:„darf das wirklich sein?“, so bin ich mir doch fast sicher, dass dies eine permanente Veränderung zum Besseren ist.
Und endlich, endlich ziehe ich in Erwägung selber Coachings anzubieten.
Endlich habe ich für mich eine Antwort darauf, was für mich gutes Coaching ausmacht. Die erfolgreiche Jagd auf das Thema, das tatsächlich weiterhlft.
Ich habe dieses „man nehme das Thema, das am Anfang der Sitzung oben liegt“ noch nie für eine gute Strategie gehalten.
Und ich sehe jetzt noch mehr als vorher, dass als Coach die entscheidende Tätigkeit ist, den Punkt zu finden, der den Klienten wirklich weiterbringt.
Damit dann zu arbeiten, dafür gibt es viele Rezepte. Aber den Punkt zu finden, sich nicht von den vielen Dingen ablenken lassen die sonst noch offensichtlich nicht perfekt sind, das ist die Crux.
Denn jeder kann so viel an sich arbeiten. Man kann als Mensch so viel lernen, über sich, über andere, über die Art und Kunst mit anderen Menschen umzugehen, darüber, wie man mit sich umgeht. Und doch sind das in dem Moment, wo jemand aus einem spezifischen Anlaß zu einem Coaching geht doch mehr Ablenkungen als nützliche Pfade.
Und auch wenn sich dies für meine NLP-gewohnte Ohren allzu sehr nach der Frage nach dem „Warum“ statt einem „Wie“ anhört ist es nach meiner persönlichen Erfahrung und nach vielen Beobachtungen doch dich – für mich, als Klient und als Coach – erfolgversprechendste Strategie.
Und damit ist auch jedes sich nach Stunden bezahlen zu lassen raus: Es geht um ein bestimmtes Thema, das zu finden, und dem Klienten zu helfen dort weiterzukommen. Und nur wenn ich nach Erfolg bezahlt werde, kann ich mich im ganze Prozess darauf konzentrieren diese „Knackpunkt“ zu finden, und je besser ich darin werde, desto mehr lohnt sich meine Arbeit auch für mich. Bei einer Bezahlung nach Stunden ist es ja so leicht, das nächste Thema zu nehmen, dass einem der Klient anbietet. Es gibt immer was zu tun. Und alles hilft, irgendwie. Darum werden viele Klienten auch bleiben, sie haben ja die klare Erfahrung, dass ihnen geholfen wird. Nur halt oft nicht am eigentlichen Thema.
Wow. Damit ist auch eine Praxis raus. Nah am Klienten sein. Lieber spazieren gehen, an Plätze gehen wo der Klient sich wohl und wo er sich unwohl fühlt, das Zuhause, die Arbeit sehen und den Klienten dort erleben.
Und sobald ich davon etwas umsetze ist klar wie weit ich gekommen bin!